Die Bühnen-, Film- und Fersehschauspielerin 

SIGRID HAUSMANN, Tochter des Architekten Erich Hausmann und der Pianistin Ilse geb.Pohl, verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Dresden - bis zum Tag der totalen Zerstörung dieser schönen Stadt am 13. Februar 1945. Dresden war die Stadt, mit der sie sich identifizierte und für immer verbunden fühlte.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erhielt Sigrid ihr erstes Engagement an der Bühne in Weimar. Von dort wechselte sie nach Görlitz (wo sie den Schauspieler und ihren späteren Ehemann Horst Richter kennenlernte) und anschließend an die Schauspielhäuser in Chemnitz und Leipzig. Nach ihrer Flucht in den Westen (zusammen mit Ehemann und Tochter), unmittelbar vor dem Mauerbau im August 1961, wurde sie vom Intendanten Hans Tannert ans Stadttheater Baden-Baden verplichtet. Das war aber nur die erste Station im westlichen deutschsprachigen Raum.

Jahrzehntelang war Sigrid Hausmann auf vielen der wichtigsten deutschsprachigen Bühnen zu Hause, wo sie die großen Rollen des klassischen und modernen (auch musikalischen) Repertoires spielte (u.a. in Leipzig, Dresden, Berlin, Hamburg, Frankfurt a. M., Basel, Wien, München).Große Theatertourneen (u.a. mit der Konzertdirektion Landgraf) erlaubten ihr, auf vielen Bühnen Deutschlands, Österreichs, der Schweiz und Liechtensteins ihr vielseitiges schauspielerisches Können einem breiten Publikum darzustellen.

Zusätzlich war Sigrid Hausmann in zahlreichen Fernsehproduktionen und verschiedenen Spielfilmen zu sehen. Dank ihrer Sprachkunst, verbunden mit einer besonders wohlklingenden, auch zur Sängerin ausgebildeten Stimme, wurde Sigrid Hausmann überall gern zu Rezitationsabenden und Hörspielproduktionen eingeladen. Schon der große Dirigent Hermann Scherchen hat für seine Plattenaufnahme des “Sommernachtstraum” von Mendelsohn diese Künstlerin als seine Sprecherin ausgewählt.

Auch in ihren späten Jahren blieb Sigrid Hausmann in ihrem Beruf aktiv und neben kleineren Fernsehauftritten unterrichtete sie als Schauspiellehrerin, u. a. am “Zinner-Studio” (später in “Münchner Schauspielstudio” umbenannt), in München.

 

Sigrid Hausmann liebte ihren Beruf, den sie durchaus als Berufung empfand, und ging in ihm auf - wobei sie allerdings nicht ihre familiären Pflichten vergaß und immer eine liebende Mutter und Ehefrau war!

Nie zögerte sie, ein Angebot anzunehmen, selbst wenn es sich nur um eine kleine Rolle im Film oder Fernsehen handelte (zuletzt war sie 2006 im Spielfilm “Dresden” zu sehen), denn jede neue Interpretation regte sie an, jede neue Rollengestaltung war ihr Freude und Bedürfnis zugleich. Und dank ihrer wandlungsreichen, vielseitigen Darstellungskunst und ihrer großen, tief zu Herzen gehenden menschlichen Ausstrahlung hat Sigrid Hausmann ihre Zuschauer mit jedem Auftritt erfreut, bewegt und geistig neu bereichert.